STREUNER IN KIEW



28.11.2011

 

Nach 16-jähriger aufopfernder Tätigkeit in Kiew, mussten wir in dieser Zeit in der sich alle Tierschutzorganisationen plötzlich um Kiew reißen, nach dem alle Bettelbriefe unseres Präsidenten, Christian Janatsch, an div. Internationale Organisationen 10 Jahre lang nicht einmal beantwortet wurden, leider sehr bittere menschliche Enttäuschungen hinnehmen.

Da ja Frau Tarnawska plötzlich durch all diese wunderbaren Organisationen bestens versorgt scheint, warten wir ab, wie die internationale Unterstützung aussieht, wenn die Scheinwerfer der Furßball EM verloschen sind....

Nichts desto weniger sind wir mit PolitikerInnen der Stadverwaltung Kiews weiter in Verbindung.

Es geht nicht darum, die größtmögliche Werbung und Publicity zu ernten, sondern darum, Tieren, sprich Streunerhunden, dauerhaft zu helfen.

 

Chr. Janatsch

Liebe Mitglieder, liebe Internet – User,

willkommen bei unserem Streunerprojekt Kiew/Ukraine. Sie fragen sich vielleicht, wieso für unser Tierschutzprojekt in der Ukraine ein eigener Button erstellt wurde?

Der Grund ist schnell erklärt: Projekte, Kampagnen etc. gibt es im Tierschutz ja bei Gott sehr viele. Kampagnen, die über Jahre geführt werden schon wesentlich weniger, und solche, die immer wieder Beachtliches zu verzeichnen haben, also wirklich etwas bewegen, wie eben Kiew sind noch viel seltener.

Wenn Sie die Geschichte über den Werdegang und den endlosen Kampf in Kiew gelesen haben, werden Sie wissen, was gemeint ist.

Bei allen Erfolgen darf aber nicht vergessen werden, dass es auch immer wieder Rückschläge gibt, nach dem Motto „Zwei Schritte vorwärts, eineinhalb zurück!“

 Kiew ist wie ein Krieg, in dem wohl die eine oder andere Schlacht gewonnen wurde, der Sieg der Menschlichkeit unseren tierischen Mitgeschöpfen gegenüber aber noch weit ist. Je mehr Menschen über die Problematik des Tierschutzes in der Ukraine informiert werden, umso größer sind unsere Erfolgsaussichten.

Was können Sie persönlich tun? Schreiben Sie eine Protestnote an den Botschafter der Ukraine (Naaffgasse 23, 1180 Wien), schicken Sie uns Anregungen, Ideen, Verbesserungsvorschläge. Sollten Sie in der Lage sein, zu spenden: jeder Euro, jeder Cent, der auf unser Spendenkonto für Kiew eingeht, zählt!

Wir können auf lange Sicht in der Ukraine nur erfolgreich sein, wenn wir nicht nachlassen, wenn wir Tamara Tarnawska (SPA-SOS) in ihrem unermüdlichen Kampf gegen Brutalität, Ignoranz und Korruption auf Kosten der Tiere bedingungslos unterstützen. Wenn Sie uns dabei helfen, umso eher! Danke!

Christian Janatsch




Kiew Besuch 9.11. 12.11. 2010

 

 

Am 10. November 2010 war ein Termin im Zoo von Kiew angesetzt und zwar mit dem neuen Zoodirektor Oleksky Tolstukhov, ein sehr junger Mann, der die Nachfolge der wegen Korruptionsverdachtes gefeuerten Svitlana Berzina – unseren Lesern wohl bekannt – angetreten hatte.

 

Nach der ganzen Kampagne des Tierhilfswerkes gegen diese Dame im zuge der ich ja meine beiden ukrainischen Orden zurückgegeben hatte, wurde und wird mittlerweile Auch gegen die Ex Vizebürgermeisterin Kilchytska ermittelt, nach dem man sich unseren Argumenten nicht länger verschließen konnte. Laut Zeitungsberichten aus Kiew wurde ich von Berzina ja sogar auf

50.000 €uro wegen Rufschädigung geklagt. Eine solche Klage im nicht zur EU gehörenden Ausland dürfte aber für mich in Österreich wirkungslos bleiben.

Die Ukraine allerdings wird für mich immer mehr zu einem höchst unsicheren Pflaster. Angesichts der doch eher rauen Sitten in diesem Land werde ich diese Tatsache nicht zu leicht nehmen!

Das Meeting verlief relativ ruhig, der neue Direktor vermittelte einen netten Eindruck, ob er allerdings auf Grund seiner Jugend die Härte und Erfahrung hat sich in diesen Integrantenstadl durch zu setzten wird man sehen.

Als großer Fehler stellte sich die PK heraus, die das Direktorium ohne unseren Wissen überraschend im Anschluss angesetzt hatte.

Entgegen der Hoffnungen von Herrn Tolstukhov mussten wir den Medien leider mitteilen, dass sich seit unserem letzten Besuch nicht nur nichts Positives passiert war, sondern dass sich alles noch bedeutend verschlimmert hat.

Es sind Tiere spurlos verschwunden, am deutlichsten bei den Primaten: von 80 Affen waren nur noch 30 vorhanden und zwar nicht etwa die gesündesten und noch im besten Zustand befindlichen, ganz im Gegenteil, die alten, kranken Tiere waren noch da, den Rest hatte man verschwinden lassen. Genau diese Tiere, die auf Grund ihrer guten Kondition unter Umständen einen recht guten Preis erzielen konnten, fehlten. Kein Mensch wollte oder konnte dazu mit einer plausiblen Erklärung Stellung nehmen. Herr Tolstukhov wird es mehr als schwer haben, das von Berzina hinterlassene Chaos aufzuräumen. Seine Aufgabe erinnert mich an die von Obama nach Bush. Ich fürchte, sein politisch sehr einflussreicher Vater wird als Qualifikation nicht ausreichen.

Jedenfalls war diese überraschende PK ein Schuss der für ihre Organisationen kräftig nach hinten losgegangen war, wie die Presseberichte andern Tages bewiesen.

 

Am Nachmittag des gleichen Tages stand noch ein Treffen mit Pressebeteiligung im Rathaus von Kiew mit dem neuen Vizebürgermeister Golubchenko an. Der Herr Vizebürgermeister erwies sich rasch als machtgieriger, autoritärer Polit Apparatschik alter Sowjet Stils, aggressiv und eiskalt.

 

Als wir wiederum zu hören bekommen, wie dankbar man doch für unsere Vorschläge und aktive Hilfe sei, wie gerne man von uns lernen würde, Streunerhundeproblematiken human zu lösen, platzte mir der Kragen. Ich sagte lautstark, dass ich die ewigen aalglatten, politisch korrekten, schönen Worte mehr als satt hätte. Zu oft schon das gleiche Blablabla von den Herrschaften Dovgiy, Kilchytska und Chernovetsky gehört. Als dann Herr Golubchenko Tamara Tarnawska den Mund verbieten wollte, konnte ich leider nicht mehr anders, als zu sagen dass ich sehr wohl daran interessiert sei was Tamara zu sagen hätte. Sollte das nicht gewünscht sein, könnte ich ja auch die Runde verlassen und den draußen wartenden Reportern erklären, warum.

Das saß und so verliefen die restlichen 20 Minuten dieses Treffens ruhig aber völlig ergebnislos.

 

Am nächsten Vormittag fand dann unsere schon fast traditionelle PK im Interfax-Center statt.

Wie üblich sehr gut besucht, lief alles wie geplant, die Journalisten berichteten am nächsten Tag sehr ausführlich. Das Highlight der PK war ein Trumpf, der uns anonym an die Hotelrezeption zugespielt worden war. Borodyanka und die Stadtverwaltung überboten sich ja stets im Abstreiten der Hundevergiftungsaktionen. Wir präsentierten den geschockten Journalisten jedoch eine Kopie einer Originalrechnung in großer Höhe, bezahlt von Borodyanka für, ja wofür wohl, . . . ? Für über 40 kg genau diesen Giftes, dass bei diesen Aktionen immer verwendet worden war. Die Reaktion am gleichen Abend und des nächsten Tages waren entsprechend, sogar Morddrohungen waren wieder einmal dabei.

Mit Kiril Kulykov meldete sich sogar ein hochrangiger Parlamentarier, besuchte uns im Hotel und versprach seine Unterstützung. Das Internet ging über mit Berichten über unsere Aktivitäten, die neuesten Sachen sind heute noch zu finden „Google UA“ und dann einfach „Christian Janatsch“ !

Der nächste Tag war schon wieder der Tag meines Rückfluges, aber zuvor hatte Tamara und ich noch einen Termin mit der ehrwürdigen „Verkhovna Rada“ dem ukrainischen Parlament.

Dieser Termin war ausnahmsweise sehr erfreulich und verlief berührend. Unser alter Freund, der allererste Politiker, der uns 1996 Unterstützung zusagte, hatte nach Jahren der politischen Abstinenz ein Comeback im Parlament gemacht.

 

Es war kein anderer als Volodymyr Yalovyi, Jahrzehnte lang Vize des legendären Bürgermeister Oleksandr Omelchenko. Auch er versprach - die einzig glaubhafte Versprechung des gesamten Besuches, -uns nach Möglichkeit zu unterstützen. Wir unterhielten uns herzlichst, beinahe nostalgisch. Yalovyi sagte, es wäre von unserer Ausdauer sehr beeindruckt und dass es ein Fehler gewesen wäre, damals nicht alle Möglichkeiten seitens der Politik genutzt zu haben. Seinen Worten nach würde das Altbürgermeister Omelchenko genauso sehen.

 

Etwas muss ich allerdings abschließend auch sagen: trotzdem ich seinerzeit gegen Omelchenko gewettert und gekämpft habe, ER war es, der unseren bislang größten Erfolg, nämlich die Übergabe der ehemaligen Tötungsstation „Budka“ an Tamara und uns ermöglicht hat. Das dort befindliche Tierheim ist größer denn je und funktioniert nach wie vor bestens. Ohne Omelchenko wäre das nicht möglich geworden. Meine Hoffnung für die Tiere in Kiew ist ungebrochen. Wir werden weiterkämpfen solange es nötig ist.

Christian Janatsch mit Reportern
Christian Janatsch mit Reportern



News November 2009:

 

Nachdem unser Präsident, Christian Janatsch, schon seit längerer Zeit mit Hrn. Vitali Klitschko (WBC Weltmeister) in Verbindung steht um ihn unser gemeinschaftliches und langjähriges Streunerhundeprojekt näher bringen zu können, geschah der Besuch des beliebten Boxers völlig überraschend und umso emotionaler.

Hr. Klitschko war sehr beeindruckt welche Arbeit das Tierschutzteam der SPA-SOS tagtäglich leistet.

Wir freuen uns sehr dass unser Christian Janatsch bereits einen gemeinsamen Pressetermin mit Vitali Klitschko Mitte Jänner 2010 planen konnte, ein weiterer Schritt in die richtige Richtung für die herrenlosen Tiere in der Ukraine.


Liebe Mitglieder!

 

Zunächst ein paar Worte in eigener Sache:  

Leider haben wir auf Grund eines "Hackerangriffes" die Daten unserer Chronik verloren. Wir sind bemüht, die Anfangsgeschichte nach zu reichen. In der Rubrik "Pressespiegel" können Sie die Anfänge nachlesen.

 

Aber jetzt möchten wir Ihnen die aktuellen News nahe bringen.

 

Lesen Sie bitte unvoreingenommen eine Serie von Briefen und machen Sie sich Ihr eigenes Bild.

Ich werde dann einige Erläuterungen anfügen, die die jüngsten Ereignisse beleuchten, die sich letzte Woche in Kiew abspielten und noch immer abspielen: wirklich interessant weil zu Teil hoch kriminell!

 

Auf bald,

 

Ihr Christian Janatsch


Brief an die Vizebürgermeisterin von Kiew, Irena Kilchytska, vom 20.04.2009

 

 

Sehr geehrte Fr. Vizebürgermeisterin!

 

Ich möchte Ihnen nochmals für Ihre bemerkenswerte Hilfe und für die Auszeichnung vom Bürgermeister Chernovetsky danken, die Sie mir überreicht haben.

Ich bin sehr stolz und fühle mich sehr geehrt und bin auch der festen Überzeugung, dass jetzt ein humanes Sterilisationsprogramm verwirklicht werden kann.

 

Am Tag vor unserer Abreise, besuchten wir wieder einmal Borodyanka. Sie erinnern sich sicher, wie oft ich mich darüber beklagt hatte, manchmal mit harten Worten.

Was ich allerdings dieses Mal zu sehen bekam, machte mich sprachlos und begeistert.

 

Ich traute kaum meinen Augen, wie sehr alles verändert – sprich verbessert – war!

Es war sehr befriedigend zu sehen, was eine Hand voll Leute erreichen können, wenn sie es nur mit Liebe und Hingabe versuchen. Fr. Drostova und ihr Team haben fast Wunder vollbracht!

 

Eine kleine Anmerkung möchte ich aber doch noch machen, in der Hoffnung dass sie mich nicht für arrogant halten.

Ich habe guten Grund, die Qualifikation zweier Personen in der Gesamtstruktur anzuzweifeln:

Ich glaube wirklich nicht, dass Frau Kachurova und Frau Berzina auf dem Gebiet des Tierschutzes eine Funktion ausüben sollten.

 

Sie wollten immer ehrliche Worte, nun, hier wären sie

 

Haben Sie nochmals Dank für alles.

 

Sie müssen wissen, Englisch ist nicht meine Muttersprache, daher sind meine Möglichkeiten, meine Gefühle für Ihre Hilfe und Unterstützung, angemessen auszu drücken, begrenzt.

 

Hochachtungsvoll,

 

Christian Janatsch

(Präsident Thw)


 

Brief an den Bürgermeister von Kiew, Leonid Csernovetsky, 20.04.2009

 

 

Sehr geehrter Hr. Bürgermeister,

 

Soeben aus Kiew zurück gekehrt, möchte ich Ihnen ein paar Worte über meine jüngsten Eindrücke schreiben.

Zunächst möchte ich mich für die Auszeichnungen bedanken, die mir Fr. Vizebürgermeisterin Kilchytska, in Ihrem Namen überreicht hat.

Ich fühle mich wirklich sehr geehrt.

 

Zum zweiten möchte ich Ihnen für die Unterstützung danken, die sie Frau Tamara Tarnawska und uns allen, die wir seit 12 Jahren in Kiew um einen humane Lösung der Streunerfrage kämpfen, zukommen lassen.

 

Vor einigen Tagen besuchte ich wieder einmal Borodyanka und muss sagen: Erstmalig ist das Wort „Tierheim“ angebracht!

Egal, wie aggressiv ich mit meiner Kritik gewesen sein mag, muss ich jetzt sagen: Was für ein Wandel!

 

Dank der Hilfe von Seiten der Stadtverwaltung Kiews, war es Fr. Drostova, der neuen Direktorin von Borodyanka, und ihren Team möglich, zu zeigen, was Tierliebe und Entschlossenheit in einer relativen kurzen Zeit, bewirken können.

Wir haben Borodyanka mit sehr gutem Gefühl verlassen, wir sahen glückliche Hunde die gepflegt waren und mit Respekt und Zuneigung behandelt wurden.

 

Bitte gestatten Sie mir eine letzte Bemerkung, ohne anmaßend oder arrogant sein zu wollen:

Es gibt noch zwei Personen, die kein Teil der Arbeit für humanen Tierschutz sein sollten:

Ich spreche von Fr. Kachurova und Fr. Berzina.

 

Es tut mir leid, das sagen zu müssen, doch möchte ich ehrlich darüber sein, was meine Kollegen und ich übereinstimmend denken.

 

Danke noch mal für Ihre freundliche Unterstützung.

 

Ich würde mich über eine kurze Antwort sehr freuen.

 

Sehr herzlich,

 

Christian Janatsch

(Präsident Thw)


 

Antwortschreiben von Vizebürgermeisterin Kilchytska an Christian Janatsch

 

 

 

Sehr geehrter Hr. Janatsch!

 

Die Stadtverwaltung Kiews möchte Ihnen ihre Dankbarkeit für die verständnisvolle Unterstützung und Aufmerksamkeit, bei der Entwicklung von humanen Methoden der Streunerhundekontrolle aber auch für die Beratung des Zoologischen Gartens von Kiew, ausdrücken.

 

Wir begrüßen auch die Kritik aller Beteiligten, solange sie konstruktiv ist, weil sie ebenfalls eine Hilfe bei unserer Arbeit darstellt.

In Ihrem Brief vom 20.04.09 bezweifeln Sie allerdings die Qualifikation und Professionalität zweier Offizieller auf dem Gebiet des Tierschutzes, Fr. Kachurova, Vorstand der Mezinischen Gesundheitsvorsorge und Fr. Bercina, Generaldirektorin des Zoologischen Gartens Kiews.

Ihre Aussagen die Kompetenz der erwähnten Personen betreffend sind unwahr, provokativ und unrealistisch.

Daher halte ich es für notwendig, Kommentare abzugeben.

 

Svitlana Berzina hat profunde Erfahrung, nicht nur im Umweltschutz, sondern auch im Tierschutz. Seit August 2003 arbeitete sie als Direktorin des Tieridentifikationszentums, von 2004-2006 studierte sie im staatlichen Institut für Ökologie des Umweltministeriums der Ukraine. Seit 2007 ist sie als internationale Hörerin beim International System of Independent Certifikation (SIC) akkreditiert.

Seit 2008 arbeitet sie als Generaldirektorin des Zoologischen Garten Kiews.

Die Leistungen von Fr. Kachurova und Fr. Bercina wurden wiederholt vom Bürgermeister Kiews, dem Ukrainischen Parlament, der Entwicklungsabteilung der United Nations und verschiedenen Organisationen ausgezeichnet.

Dank der Anstrengungen von Fr. Berzina, wurden eine Reihe von Maßnahmen und Richtlinien für den humanen Umgang mit dem Streunerhundeproblem Kiews verabschiedet.

 

Gesetzliche Regelungen wurden vom Stadtrat Kiews verabschiedet, was die Rechte und Pflichten bei der privaten Haltung von Hunden und Katzen, anbelangt.

(Nr. 1079/3912 vom 25.10.2007):

  1. Regulierung der Hunde- und Katzenhaltung
  2. Festsetzung der Regeln für „Hundetest“ (nichts anders als Hundekämpfe, Anm. Thw)
  3. im Rahmen des Begleithundeprogramms.
  4. Festsetzung der Örtlichkeiten für Hundetraining
  5. Bestimmung der Hundeauslaufzonen in Kiew

 

Mit der Unterstützung von Fr. Kachurova hat Fr. Berzina ein Streunerhundeprogramm entwickelt, mit dem Ziel, die Populationsdichte zu regulieren, basierend auf humanen und verantwortungsbewussten Methoden.

Auch die Rechte und Pflichten der Personen, die mit Streunern befasst sind, werden definiert.

Dieses Programm wurde mit der Entscheidung Nr. 1080/3913 vom 25.10.2007, angenommen.

In Zusammenarbeit mit örtlichen NGO-s und der ICAR (International Komitee for Animal Recording) wurde ein Gesetz über die elektronische Identifikation und Registrierung von Streunerhunden und –katzen entwickelt und angenommen (Nr. 37 vom 11.06.2007).

Ebenso wurde die Haltung von Wildtieren gesetzlich erfasst.

 

Seit Fr. Berzina als Leiterin des Zoologischen Gartens arbeitet, entwickelte sie ein Programm für den Zoologischen Garten Kiews, für die Zeit von 2009 – 2013, das ebenfalls vom Stadtrat am 22.01.2009 unter Mitwirkung von Fr. Kachurova, angenommen wurde.

(Nr. 20/1075)

 

Im Moment ist der Zoo in keinster Weise weltweit isoliert. Unter der professionellen Leitung von Fr. Berzina und der direkten Unterstützung von Fr. Kachurova rückt die Wiederaufnahme in die EAZA (Europäen Assosiacion for Zoos and Aquariums) stetig näher.

Am Jahresende wird die Entscheidung über die Erneuerung der Mitlgiedschaft bei der Generalversamlung der EAZA getroffen.

 

Nochmal Vielen Dank für die fruchtbare Zusammenarbeit, aber falsche Informationen werden wir auch in Zukunft widerlegen und die Leute zu Verantwortung ziehen, die solche Unwahrheiten verbreiten.

 

Hochachtungsvoll,

 

Irena Kilchytska

(Vizebürgermeisterin Kiews)


Meine Antwort an Vizebürgermeisterin Kilchytska vom 4.08.2009 die in Kiew jeder Journalist und jeder Beteiligte kennt.

 

 

OFFENER BRIEF:

 

 

Sehr geehrte Fr. Vizebürgermeisterin!

 

Danke für die längst erwartete Beantwortung meines Briefes.

 

Ich muss zugeben, in doppelter Weise überrascht zu sein.

Zunächst, weil ich überhaupt eine Antwort erhalten habe.

Zum Zweiten von der Anschuldigung falscher Informationen und Provokationen.

 

In meinem Brief an Sie habe ich einige positive Veränderungen in Borodyanka bestätigt.

Ebenso habe ich meine negative Haltung zu Fr. Berzina und Fr Kachurova zum Ausdruck gebracht, dass es diese Personen sind, die jeden Fortschritt bei der humanen Lösung zur Streunerhundeproblematik blockieren.

 

Welche falschen Informationen habe ich verbreitet, und welche Provokationen habe ich begangen?

 

Madame Irena, ich möchte Sie daran erinnern, dass ich das erste Mal im Dezember 1996 nach Kiew kam. Es war auf die Einladung von Tamara Tarnawska, die damals in Genf, Schweiz, lebte.

Mit versteckter Kamera drehten wir damals, gemeinsam eine Dokumentation, über die Grausamkeiten in der berüchtigten Budka in Pyrohovo.

 

Nach all dem, was ich zu sehen bekam, habe ich mir geschworen, alles was möglich war, zu tun, um den streunenden Tieren Kiews zu helfen und die Gleichgültigkeit der Funktionäre der Stadtverwaltung Kiews zu ändern.

 

Nachdem wir diesen Film in Europa gezeigt hatten, brach ein internationaler Skandal los.

Wir erhielten Unterstützung sowohl von europäischen Politikern als auch normalen Bürgern.

Der damalige Bürgermeister, O. Omelchenko, konnte über 3 Mil. Unterschriften für die Forderung, den Hundeschlachthof von Pyrohovo zu schließen, nicht ignorieren.

 

Daher wurde die gesamte Liegenschaft an die Gesellschaft SPA-SOS übergeben, natürlich ohne jede Finanzierung von Seiten des Stadtbudgets.

Und so fiel die gesamte Last des Unterhaltes, der Behandlungen, Sterilisationen und Impfungen auf die Schultern internationaler Organisationen, mich selbst eingeschlossen.

 

Seither sind 12 Jahre vergangen und die Situation hat sich kaum geändert.

Erst kürzlich wurden vom Stadtbudget wiederum große Geldsummen für Tötungen in Borodyanka frei gegeben, für völlig undurchsichtige Projekte wie Sterilisationen in der Panchenko-Klinik und total nutzlose Arbeit des sogenannten Tieridentifikationszentrums.

 

In den letzten Jahren sandten wir verschiedene, von Prinzessin Du Croy, John Ruane und meiner Person,unterzeichneten Briefe, in denen wir unsere Sorgen und Bedenken darüber, dass Unsummen Geldes verschwendet würden und über die Tatsache, dass Frau Kachurova dem Problem völlig gleichgültig gegenüber stehe und mit der Situation auch gar nicht vertraut wäre.

Was soll man über eine Direktorin sagen, die es noch nicht einmal der Mühe wert fand, dass erneuerte Borodyanka zu besuchen?

Während unseres letzten Treffens, mit Kachurova und Berzina im Oktober 08, mussten wir erst ein Video unseres letzten Besuches vorführen, weil die beiden Damen versuchten, uns zu überzeugen, dass in Borodyanka ja alles nicht so schlimm wäre und dass die Herren T. Smurnyi und A. Panchenko Top Profis wären!

Später musste Kachurova dem Druck von Tamara Tarnavska nachgeben, und Borodyanka endlich besuchen, hat aber wiederum nicht die geringste Maßnahme gesetzt, etwas zu verändern.

 

Im Gegensatz zu Ihnen, haben wir Fr. Kachurova´s Arbeit als völlig unbefriedigend befunden und kamen zu der Erkenntnis, dass sie den Dingen mit totaler Gleichgültigkeit gegenüber stehe, die Probleme gar nicht hören wolle.

 

Ich hatte sehr wohl das moralische Recht, in meinem Brief meine Meinung dahin gehend zu äussern, dass Fr. Kachurova aus dem Bereich der Streunerproblematik enfernt werden solle.

 

1998 besuchte ich mit Tamara Tarnawska, heimlich Hundekämpfe. Auch hier filmten wir wieder mit versteckter Kamera, auch hier versagte die gesetzliche Seite völlig.

Wir haben dabei ohne Übertreibung, wenn schon nicht unser Leben, aber sehr wohl unsere Gesundheit riskiert, als wir diese Aufnahmen drehten.

Am Hundering informierten Poster, dass diese Hundekämpfe unter der Patronanz von Royal Canin statt fänden.

 

Prinzessin Du Croy organisierte wenig später ein Treffen mit dem Management von Royal Canin in Frankreich, wo unser Film gezeigt wurde.

Die Verantwortlichen von Royal Canin waren völlig schockiert. Es stellte sich heraus, dass die ukrainischen Royal Canin Vertreter sich erlaubt hatten, Geld mit dem Namen Royal Canin zu machen, natürlich ohne die Firma zu informieren.

Sie wurden sofort fristlos entlassen.

Unter diesen Leuten waren Hr. D. Dyvnych und M. Khvosta die uns von der völligen Harmlosigkeit und Normalität dieser Veranstaltung überzeugen wollten und meinten, dass sich ja auch gutes Geld verdienen liesse.

 

D. Dyvnych sagte, dass unter anderem unter den Organisatoren der Hundekämpfe auch Fr. Berzina wäre, obwohl sie zu dieser Zeit in einem kynologischen Klub arbeitete…….

Später gab es ein Gerichtsurteil, das Fr. Berzina schuldig sprach, bei einem kynologischen Verein auch noch große Geldsummen unterschlagen zu haben.

Es wurde ihr gerichtlich verboten, hohe Managerpositionen zu bekleiden.

Als Direktorin des Tieridentifikationszentrums verblüffte uns Fr. Bercina immer wieder, einfach, weil solche Zentren nirgendwo in Europa existieren.

Nicht nur lösen solche Strukturen kein Streunerproblem, sie verschlingen auch ungeheure Geldsummen, die wesentlich effektiver für Sterilisationen genutzt werden könnten als dafür  ein 50 Personen umfassendes Personal zu unterhalten.

Das haben wir Fr. Berzina sehr oft vor Augen zu führen versucht.

 

Den Zoo betreffend wird die Zeit alles zeigen.

Verschiedenste Shows, die dauernd auf dem Zoogelände stattfinden, dienen dazu, die Besucher von den wahren Problemen der Tiere, abzulenken.

 

Nehmen Sie sich doch Zeit, und sehen Sie selbst, unter welchen Bedingungen Affen (sogar ein Gorilla!) und andere Tiere vegetieren müssen, natürlich dem Blick des Besuchers, verborgen.

 

Gnädige Frau, wenn Sie glauben, dass Fr. Bercina und Fr. Kachurova Top Professionals seien, ist das Ihr gutes Recht.

Unsere Meinung ist völlig anders, und das ist unser Recht.

 

In freier Meinungsäusserung kann ich weder Anzeichen von Provokation noch die Verbreitung von Unwahrheiten erblicken, derer Sie mich in Ihrem Brief beschuldigen.

 

Des Weiteren bin ich überzeugt, dass es völlig unpassend wäre, die Auszeichnungen, die Sie mir im Auftrag der Stadt Kiew überreicht haben zu behalten, wenn ich gleichzeitig für einen Lügner gehalten werde.

 

Vielleicht tut es Ihnen ja auch schon leid, mir diese Auszeichnungen jemals überreicht zu haben.

 

In der Hoffnung, dass Sie mein Handeln nicht wieder als Provokation interpretieren, sende ich Ihnen daher diese Auszeichnungen mit gleiche Post, wie diesem Brief, zurück.

 

Mit dem Ausdruck des Respektes,

 

Christian Janatsch

(Präsident Thw)

 


Liebe Mitglieder,

 

soweit der Briefwechsel.

 

Der Zoo Kiew wurde vor 3 Jahren aus der EAZA (European Association of Zoos und Aquariums) wegen unhaltbarer tierquälerischer Zustände ausgeschossen.

Die Stadtpolitiker (BM Csernovetsky und VBM Kilchytcha) werden nicht müde, zu behaupten, dass der Weidereintritt unmittelbar bevorstünde und dass im Zoo ja alles zum Besten stünde.

Rücksprache mit dem EAZA Vorstand (mein britischer Kollege John Ruane, Naturewatsch, ist mit den Vorstandsmitgliedern bestens bekannt), ergab, dass kein Wort davon wahr ist, sondern wegen der falschen Ankündigungen vom Wiedereintritt innerhalb der EAZA große Verstimmung herrscht.

 

Für Samstag, den 17.10.2009 stand die 100 Jahre Feier des Zoos in Kiew bevor, und so packten wir die Gelegenheit beim Schopf und organisierten in Windeseile eine Pressekonferenz in Kiew für den 15.10., um den bevorstehenden medialen Lobeshymnen über den Zoo die Grundlagen zu entziehen.

 

Was dann bei dieser Pressekonferenz passierte, war wieder einmal ein unglaublicher Meilenstein: plötzlich erschien eine Abordnung von 6 Tierpflegern aus dem Zoo, ausgestattet mit erschütternden Bildmaterial, und berichteten aus erster Hand über die wahren skandalösen Zustände.

Diese Leute riskierten in vollem Bewusstsein die fristlose Kündigung, die sie auch sofort erhielten.

Leider nicht nur das, sondern auch ihre Sicherheit und Gesundheit stand auf dem Spiel.

 

Einer der Tierpfleger, der lange im Fernsehen gezeigt wurde und emotionalvoll Zeugnis über die korrupten und tierquälerischen Machenschaften ablegte, wurde mit Eisenstangen am 16.10. krankenhausreif geschlagen.

 

Soweit der allerneueste Stand.

Auf die weiteren Ereignisse darf man mehr als gespannte sein.

 

Diese ganze Entwicklung zeigt wieder die Wahrheit über die Zustände in der Ukraine.

Die –auch von mir- oft hoch gelobte Vizebürgermeisterin Kilchytcha hat ihr wahres Gesicht gezeigt und sich selber mehr als demaskiert.

Leider eine weitere Enttäuschung in der an Enttäuschungen sehr reichen Geschichte unserer Aktivität in Kiew, vielleicht auch die größte!

 

Für mich ist alles aber keine Entmutigung viel mehr eine Ermutigung zum weitermachen.

 

Ich kann nur noch anfügen, dass ich vor meiner diesmaligen Abreise mein Gepäck selbst mehrfach überprüfte……

Eine medienwirksame Verhaftung am Flughafen wegen eines mir ins Gepäck manipulierten Rauschgiftpaketes wäre nämlich  nicht sehr lustig gewesen!

 

 

Bis demnächst,

 

Ihr Christian Janatsch