von Christian Janatsch
Wieder einmal möchte ich Ihnen, lieber Tierschützer, nach meiner Rückkehr aus Kiew erzählen, was sich in der ukrainischen Metropole getan hat.
Wie schon berichtet, ist Vizebürgermeisterin Irena Kilchytska (wie Ihnen schon aufgefallen sein wird, gibt es in Kiew zwar nur einen Bürgermeister, aber mehrere Stellvertreter ! ) mit für Kiew sensationellen Gesetzesverordnungen vorgeprescht, die in der Stadtverwaltung ein mittleres Erdbeben ausgelöst haben. Ich war also mehr als gespannt, wie eine Frau beschaffen sein mag, die in einer Männergesellschaft, wie es sie in Kiew nun einmal gibt, solches zuwege bringt, allen Widerständen zum Trotz !
Ich war in der Tat sehr beeindruckt: Irena Kilchytska ist eine Frau Ende Dreißig, die bei ihrem Erscheinen sofort Autorität und große Durchsetzungskraft ausstrahlt. Keine Vertreterin des diplomatischen Herumgeredes, sondern eher der unmissverständlichen Worte, die bei Nichtbefolgen auch sofortige Konsequenzen nach sich ziehen. So wurde dem Direktor des berüchtigten „Tierheimes“ in Borodyanka, M. Kutchynsky, für den Fall des Missachtens einer Anweisung gleich der Besen zum Straßenkehren in Kiew in Aussicht gestellt...!
Nachdem wir also mehr als eineinhalb Stunden über alle Punkte der neuen Verordnungen diskutierten und alle Eventualitäten des Kastrationsprogrammes – das bereits spätestens Anfang April gestartet werden soll ! – erörtert hatten, war die gleiche optimistische Stimmung wie nach unserem Gespräch mit Vizebürgermeister Dovgiy im Oktober letzten Jahres zu spüren, nur noch konkreter. Man kann jetzt nur hoffen, dass diese Regierung zumindest solange Bestand haben möge, bis die humane Lösung des Streunerproblems in Kiew auf den Weg gebracht worden ist.
Was jetzt natürlich sehr hilfreich wäre: die Entsendung junger, österreichischer Veterinäre für eine gewisse Zeit nach Kiew, um bei den Kastrationen zu helfen. Sollte sich unter den Besuchern dieser Homepage der eine oder andere junge Tierarzt befinden, der gewillt wäre, 1 – 2 Wochen (auf Wunsch natürlich auch länger ! ) in Kiew zu arbeiten, wären wir für einen Anruf sehr dankbar.
Ebenso dankbar wären wir auch großzügigen Tierfreunden, die ein Flugticket für einen Tierarzt zu sponsern bereit wären! Es geht nicht nur um irgendeine Tierschutzaktion, sondern um ein Zeichen höchster Symbolik in einem ehemaligen Sowjetstaat: die Beendigung jahrzehntelangen, unermesslichen Tierleids, den Aufbruch in ein neues Zeitalter, in dem kein Platz mehr ist für unmenschliche Grausamkeiten verbrochen an unseren tierischen Mitgeschöpfen.
Wenn Sie ein Teil dessen sein möchten, melden Sie sich bitte!
von Christian Janatsch
Sensationelle Entwicklungen in der Ukraine veranlassen Christian Janatsch am 7. 2. 07 nach Kiew zu fliegen, um einen Termin mit der neuen Vizechefin der Stadtverwaltung, Frau Irena Kilchytska, wahrzunehmen.
Laut Tamara Tarnawska hat diese Frau in der kurzen Zeit seit ihres Amtsantrittes mehr bewirkt und veranlasst, als alle Politiker der letzten zehn Jahre zusammen!
Hier die wesentlichsten Punkte ihrer revolutionären Maßnahmen :
26.1.07
Anordnung Nr. 5, erarbeitet bei der Arbeitssitzung am 17.1.07
Betr.: ungehinderter Zutritt zum Tierheim Borodyanka für Journalisten und Repräsentanten von Organisationen des
Gemeinwesens (z. B. Tierschutz)
Verordnung
s/M. Kuchynskyi
Dir. Dd. Gemeindeamtes
Anordnung Nr. 6, erarbeitet bei der Arbeitssitzung am 17. 1. 07
Verordnung
s/M.Kuchynskyi
Dir. d. Gemeindeamtes
Zusätzliche Richtlinien für den Umgang mit Tieren
Entsprechend dem Ukrainischen Gesetz den Schutz von Tieren vor Grausamkeit betreffend (Schutz vor Leiden und Tod durch Tierquälerei), sind Lebensbedingungen zu schaffen, die mit ihren
individuellen und biologischen Besonderheiten im Einklang stehen. Ebenso müssen Moral und Menschlichkeit unserer Gesellschaft gestärkt werden.